Tetanus-Diphterie-Polio-Pertussis
Tetanus (Wundstarrkrampf)
weltweit immer noch eine der häufigsten Infektionskrankheiten mit hoher Todesrate. Ein gewaltiges Risiko besteht für all jene, die sich an Dingen verletzen, die Erdkontakt hatten (Autounterseite, Rosendornen, Straßenbelag u.s.w.). Tetanusimpfstoff gibt es als Kombination mit Diphterie, Keuchhusten und Polio.
Die STIKO empfiehlt zur Prophylaxe des Tetanus jeder Person eine aktive Immunisierung als Standardimpfung. Bei Säuglingen sollte nach Vollendung des 2. Lebensmonats die Immunisierung begonnen und gemäß Impfkalender vervollständigt werden. Darüber hinaus ist eine Impfung bei allen Personen mit fehlender oder unvollständiger Grundimmunisierung indiziert sowie bei Personen, bei denen die letzte Impfung über 10 Jahre zurückliegt. Die begonnene Grundimmunisierung wird in einem 10-jährigem Intervall vervollständigt.
Auch Bagatellverletzungen können eine Eintrittspforte für den Tetanuserreger bilden, daher sollte auch bei kleinen Wunden immer der Immunstatus überprüft werden. Besonders wichtig ist der aktueller Impfschutz bei älteren Patienten, die an Durchblutungsstörungen, Diabetes oder Erkrankungen der Hautoberfläche (Ulkus) leiden. Bei nicht oder nicht ausreichend Geimpften sowie bei Patienten mit unklarem Immunstatus wird eine aktive Immunisierung und ggf. eine Tetanus-Immunprophylaxe mittels Immunglobulinen empfohlen. Die genauen Maßnahmen sind den aktuellen STIKO-Empfehlungen zu entnehmen.
Diphterie ("Würge-Engel der Kinder")
Je mehr Menschen aus Osteuropa und Asien einreisen, desto wichtiger wird der Schutz. Die Antikörpermenge (der Impftiter) braucht nicht überprüft zu werden.
Die Diphtherie-Schutzimpfung gehört zu den empfohlenen Standardimpfungen. Als Impfstoff wird ein Toxoidimpfstoff verwendet, der die Bildung von gegen das Diphtherietoxin gerichteten Antikörpern anregt.
Für die Grundimmunisierung werden drei Dosen im Alter von 2, 4 und 11 Monaten empfohlen. Die Impfung führt man i.d.R. in Kombination mit einer Impfung gegen Tetanus, Pertussis, Haemophilus influenzae Typ b und Hepatitis B durch. Frühgeborene erhalten 4 Dosen im Alter von 2, 3, 4 und 11 Monaten. Zwischen der letzten und vorletzten Dosis zur Grundimmunisierung muss ein Mindestabstand von 6 Monaten eingehalten werden.
Auffrischimpfungen sind mit 5-6 Jahren und 9-16 Jahren empfohlen, anschließend in einem 10-jährigen Abstand. Zur Auffrischimpfung oder bei eventuell nicht erfolgter Grundimmunsierung wird ein Impfstoff mit reduziertem Diphtherietoxoid-Gehalt verwendet, der i.d.R. mit Tetanustoxoid und Pertussis-Antigen (TdaP) kombiniert wird.
Pertussis (Keuchhusten)
kann durch eine rechtzeitige Impfung verhindert oder der Krankheitsverlauf deutlich abgemildert werden. Eine bereits durchgestandene Infektion führt nicht zu einer lebenslangen Immunität. Bei entsprechender Symptomatik ist es also auch bei geimpften und zuvor bereits erkrankten Personen ratsam, auf eine Infektion mit Bordetella pertussis zu testen.
Die Grundimmunisierung besteht aus 3 Impfungen im Alter von 2, 4 und 11 Monaten. Ein monovalenter Impfstoff steht in Deutschland nicht zur Verfügung. Daher erfolgt die Impfung gewöhnlich mit einem Kombinationsimpfstoff, der z.B. gleichzeitig gegen Diphterie, Tetanus, Poliomyelitis, Haemophilus influenzae Typ b und Hepatitis B schützt (DTaP-IPV-Hib-HepB). Bei Frühgeborene sind 4 Dosen im Alter von 2, 3, 4 und 11 Monaten empfohlen. Zwischen der letzten und vorletzten Dosis ist ein Mindestabstand von 6 Monaten einzuhalten.
Nach der Grundimmunisierung liegt laut Robert-Koch-Institut bei über 80 % ein Immunschutz vor. Sie führt jedoch nicht zu einer dauerhaften Immunisierung. Im Durchschnitt können Antikörper bis etwa 5 Jahre nach der Impfung nachgewiesen werden. Eine Auffrischimpfung wird im Alter von 5-6 Jahren und 9-16 Jahren empfohlen. Sowohl für die Auffrischimpfungen als auch für eine nachzuholende Grundimmunsierung sind ab dem 5. Lebensjahr Impfstoffe mit reduziertem Pertussis-Antigengehalt zu verwenden.
Erwachsene sollten die nächste fällige Tetanus-Diphtherie-Impfung (alle 10 Jahre) einmalig als Tdap-, ggf. sogar als Tdap-IPV-Kombinationsimpfung erhalten. Weiterhin wird der Tdap-Kombinationsimpfstoff im Sinne einer Indikationsimpfung für Schwangere ab dem 3. Trimenon empfohlen. Bei erhöhter Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt sollte die Impfung bereits im 2. Trimenon erfolgen. Dadurch soll eine Erkrankung beim Neugeborenen und Säugling verhindert werden.
Im Zusammenhang mit Pertussis-Häufungen kann auch bei vollständig geimpften Kindern mit engem Kontakt zu Erkrankten im Haushalt oder in Gemeinschaftseinrichtungen eine Impfung erwogen werden, wenn die letzte Impfung länger als 5 Jahre zurückliegt.
Poliomyelitis (Kinderlähmung)
ist keine Schluckimpfung mehr. Sie wird intramuskulär wie alle anderen Impfungen vorgenommen. Dies mag unangenehmer sein, ist aber viel ungefährlicher. Die Polioauffrischung ist heute wieder empfohlen. Nach Möglichkeit nimmt man sie in einer Kombinationsimpfung, zusammen mit Tetanus und Diphterie vor.
Impfschema:
Grundimmunisierung in der Kindheit, Auffrischimpfungen alle 10 Jahre.